Tief bewegt vom Besuch im KZ Dachau

„Das ehemalige KZ Dachau ist ein wichtiger Ort des Gedenkens! Es ist bewegend, dass so viele Menschen an einem Ort gestorben sind!“, so das Resümee einer Zehntklässlerin in diesem September. Jedes Jahr fahren, seit Jahrzehnten, alle Abschlussklassen der Härtsfeldschule Neresheim zum ehemaligen Konzentrationslager, um sich zu informieren – in diesem Jahr sind es vier Realschulklassen und im März 2023 fährt die Werkrealschulklasse.

Die Stimmung im Bus auf dem Weg dorthin ist ausgelassen. In Kleingruppen aufgeteilt und von Lehrerinnen sowie Lehrern der Härtsfeldschule betreut, beginnt der Rundgang über das weitläufige Gelände am Jourhaus, dessen Eingangstor mit dem gleichen Schriftzug versehen ist, wie das Tor des Konzentrationslagers in Auschwitz: „Arbeit macht frei!“ Im Laufe der Führung wird des Öfteren festgestellt werden, dass in Dachau sozusagen „im Kleinen ausprobiert" wurde, was in Auschwitz in „Todesfabriken“ für Menschen ganz unterschiedlicher politischer Auffassungen oder Zuschreibungen, wie Jude, Halb- oder Vierteljude, Religion, Neigung, Gesundheit, … ausartete und im Durchschnitt innerhalb von zwei bis drei Monaten zum Tode der Inhaftierten führte.

Am 22. März 1933 gegründet, diente das KZ Dachau als Ausbildungslager für die SS, deren Stuben für etwa 50 bis 70 Menschen ausgelegt waren. Später waren dann 200 bis 300 Häftlinge in einer Baracke. Der Tagesablauf von morgens um 4 Uhr bis 21 Uhr, gespickt mit sinnlosen Appellen, der strengen Lagerordnung und Strafen, wie Prügelstrafen, Pfahlhängen, Arreststrafen im Bunker oder Essensentzug. „Man hat gesehen, unter welchen Umständen die Menschen leben mussten, bevor sie starben“, sagt ein Schüler. Ein anderer ergänzt nach seinen Eindrücken vor Ort: „Ich hätte nie gedacht, dass es so frustrierend und schwer war. Die Juden wurden einfach ohne richtigen Grund getötet und belogen.“ Unvergleichlich ist das Betreten der Gaskammer und des Krematoriums. „Bei mir bleibt die Erinnerung an die Gaskammer –das komische Gefühl, in die hinein zu laufen. Die Bilder aber fand ich fast noch schlimmer!“, berichtet eine weitere Schülerin schockiert.

Das Geschichtsbuch allein kann solche Eindrücke nicht vermitteln – darum ist es wichtig diese Gedenkorte zu besuchen und die Erinnerung an das Geschehene aufrecht zu erhalten. Im KZ Dachau starben mindestens registrierte 31.591 Häftlinge und tausende nicht registrierte.

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