Beeindruckt von den französischen Jugendlichen

In Zeiten wie diesen sind positive Begegnungen mit dem „Fremden“ von besonderer Bedeutung. Diese Erfahrung konnten 27 französisch lernende Schülerinnen und Schüler bunt gemischt aus vier neunten Klassen, drei ehemalige Schülerinnen sowie drei Lehrkräfte der Härtsfeldschule (HFS) Neresheim während ihrer Studienfahrt nach Frankreich machen.

Da derzeit ein Schüleraustausch mit Übernachtungen in Gastfamilien pandemiebedingt nicht möglich ist, organisierte Lehrerin Andrea Kauf bereits zum zweiten Mal eine Bildungsreise, die die Härtsfeldschüler über die Schlachtfelder von Verdun, zur Schülerbegegnung und dem Besuch des „Collège d’Othe et Vanne“ in der Neresheimer Partnerstadt Aix-en-Othe, zur Besichtigung der Fachwerkhäuseraltstadt von Troyes sowie einem mehrtägigen Aufenthalt in Paris führte.

Schwer beeindruckt waren der Neresheimer Tross bereits am ersten Tag beim Zwischenstopp in Verdun/Douaumont und dem Besuch des dortigen Beinhauses. Die vielen Kriegsgräberkreuze und gesammelten menschlichen Überreste – Berge von Kochen – sprechen für sich. Ein kurzer Dokumentarfilm mit Originalaufnahmen und Hintergrundinfos zum 1. Weltkrieg versetzten die HFSler zurück in die Zeit des langandauernden und grausamen Stellungskrieges mit seinen mörderischen Schützengräben.

Auf die Verständigungsmöglichkeiten mit den Schülerinnen und Schülern der Partnerschule in Aix-en-Othe und endlich dem Einsatz der eigenen mühsam erworbenen Sprachkenntnisse, waren alle besonders gespannt. Die Offenheit und das große Interesse der französischen Jugendlichen waren beeindruckend. Schnell wurden Telefonnummern ausgetauscht und die Freude über die unerwartete Aufgeschlossenheit der französischen Gastgeber war ein Geschenk.

„Daheim ist alles so weit weg und jetzt ist alles so real – Paris sieht so reich aus!“, beschreibt eine Teilnehmerin ihre Hauptstadterfahrung. Die Vielfalt der Gesichter und Kulturen mit allen guten und schlechten Seiten begegnen einem allein schon in der Métro und macht deutlich, wie wenig divers der Alltag in Deutschland auf dem Lande geprägt ist. Paris entdecken die HFSler sowohl aus der Vogelperspektive vom teuren Eiffelturm und der kostenlosen Terrasse des Lafayette Kaufhauses als auch aus der Froschperspektive per Schifffahrt auf der Seine. „Am schönsten, war der Blick vom und das Blinken des Eifelturms, das wollt ich schon immer mal sehen“, schwärmte eine Schülerin.

Am Ende der Reise waren alle Teilnehmer von den vielen Erlebnissen positiv beeindruckt: Die Lehrerinnen schwärmten von begeisterungsfähigen Kindern, die sich auf verschiedenste Situationen flexibel einstellen konnten und einen großartigen sozialen Umgang miteinander pflegten. Und eine Schülerin fasst das Besondere solch einer Bildungs- und Begegnungsreise treffend zusammen: „Du lernst nicht nur andere kennen, sondern findest viel über dich selbst und deine eigenen Grenzen heraus!“

 

 

 

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